Es ist mir – in größeren Abständen – schon zweimal passiert: Nach einem Kernel-Update von LinuxMint 18.3 bzw. 19 rennt das System nach dem Reboot in einen initramfs-Prompt. Erst mal ist der Schreck groß: System platt? Platte hinüber? Oder viel Reparaturarbeit? Zunächst glaubte ich, dass GRUB versucht, von einer falschen Partition zu starten – dieses Problem hatte ich ja schon mal nach dem Upgrade auf Windows 10 auf einem Dual-Boot-System hier beschrieben, als Win10 die GRUB-Konfiguration zerstört hatte. Aber hier lag das Problem doch etwas anders.
Der initramfs-Prompt erscheint immer dann, wenn ein Linux-System bootet und etwas mit dem Dateisystem nicht in Ordnung ist. Der Prompt „(initramfs)“ erscheint bei LinuxMint im Rahmen einer BusyBox. Um das System dazu bringen, wieder wie gewohnt zum Login-Bildschirm zu booten, muss das Dateisystem repariert werden. Dazu sind nur drei Schritte erforderlich:
- Zunächst gibt man „exit“ <Enter> ein, um aus dem initramfs-Prompt rauszukommen. Hier werden nun einige Fehlermeldungen angezeigt, die darauf hinweisen, dass fsck (linux-eigenes Tool zum Reparieren von Dateisystemfehlern) manuell ausgeführt werden muss. Wichtig ist hier die Zeile „The root filesystem on /dev/xxx requires a manual fsck“. Diese Zeile zeigt das Laufwerk bzw. das Root-Verzeichnis an, auf dem repariert werden muss. Bei mir war dies /dev/sda9.
- Nun startet man mit fsck </dev/Boot-Dateiverzeichnis> -y und <Enter> den Reparaturvorgang. In meinem Fall also „fsck /dev/sda9 -y“. Je nach Festplattengröße und Anzahl der Fehler kann die Reparatur einige Minuten dauern.
- Nun startet man mit „reboot“ das System neu. Wenn alles gutgegangen ist, landet man jetzt wieder im Login-Menü von LinuxMint.