Grub2 passend machen (oder reparieren)

Mir passiert es immer wieder, dass bei Testinstallationen und LiveCDs verschiedener Linux-Distributionen (LinuxMint 15 und 16, ubuntu 13.04 und 13.10) insbesondere bei Notebooks nach dem Start aus dem Grub2-Menü der Bildschirm schwarz (also richtig dunkel) wird und das ganze System festhängt – es bleibt nur noch langes Drücken auf den PowerOff-Knopf. Grund ist, dass der Kernel beim Initialisieren der Grafik verschiedene Auflösungen „ausprobiert“, was bei manchen Grafikchips dann eben schief geht. Über den Recovery-Modus kann man das System in der Regel aber immer noch irgendwie starten, was ja aber keine Dauerlösung sein kann.

Hier gibt es zwei Lösungsschritte. Man kann versuchen, mittels Grub dem Linux-Kernel den Startparameter „nomodeset“ auf den Weg zu geben. Wenn man also das Grub-Startmenü vor sich sieht und auf dem ersten Listeneintrag steht, drückt man ‚e‘, um den Menüeintrag zu editieren. Nun fügt man in der Zeile mit „splash quiet“ das besagte „nomodeset“ hinzu. Jetzt drückt man Strg-X oder F10, um mit den geänderten Parametern das Betriebssystem zu starten. Jetzt sollte das Starten in den Grafikmodus zum Login-Bildschirm funktionieren.

Nun wäre es natürlich lästig, jedesmal in Grub herumzueditieren, wenn man sein ubuntu oder LinuxMint hochfahren will. Den besagten Parameter „nomodeset“ muss noch dauerhaft in Grub2 gespeichert werden. Und das macht man so:

Man öffnet mit root-Rechten die Datei /etc/default/grub – ob mit „sudo nano“ im Terminal oder mit gedit, überlasse ich dem geneigten User. In dieser Datei sucht man dann die Zeile ‚“GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash“‚ und schreibt hinter dem „splash“ noch „nomodeset“. Die ganze Zeile sollte also so aussehen:

GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT=“quiet splash nomodeset“

Nun diese Datei speichern. Damit Grub2 diese Änderung auch annimmt, schießt man im Terminal noch ein „sudo update-grub“ ab.

Nach einem Neustart wird der Listeneintrag im Grub-Menü wie gewünscht funktionieren. Übrigens kann man in der Datei /etc/default/grub sein Startmenü auch optisch noch ein wenig aufhübschen (Auflösung, Hintergrundfarbe). Mehr dazu hier.

IPv6 und Firefox unter Linux

Ich habe auf einem neuen Notebook ein frisches LinuxMint 15 aufgesetzt und verschiedene Browser eingespielt, wie man das so als Webdeveloper macht. Ich habe in meinem Intranet eine Webseite, auf der angezeigt wird, ob man mit IPv4 oder IPv6 ankommt (auch hier auf der Blogseite unten links gibt es sowas). Nun fiel mir auf, dass der Firefox mir an der Stelle ansagt, ich käme lediglich mit IPv4 an. Die anderen Browser (SRWIron, Opera) zeigten mir hingegen an: alles ok mit IPv6. Wat is dat dann???

Die Lösung: bei der Firefox-Installation in Linuxmint ist standardmäßig die Suche nach einem IPv6-DNS abgeschaltet – warum auch immer. Ändern kann man das wie folgt: in der Adresszeile vom FF „about:config“ eingeben. Die Warnung „Hier erlischt eventuell die Garantie“ ignorieren wir geflissentlich. Nun geben wir in der Suchzeile den Begriff „ipv6“ ein. Nun landen wir auf einer einzigen Zeile „network.dns.disableIPv6“. Der Wert steht mit Sicherheit auf „true“. Doppelklick drauf – dann steht der Wert auf „false“. Browser neu starten – und nun kann der Feuerfuchs auch IPv6. Echt jetzt!